Monday, October 17, 2011

Wochenende in Kopenhagen

Letztes Wochenende bin ich mit Elina und Christian nach Kopenhagen geflogen. Nachdem wir ein Last-Minute Angebot bei Scandinavian Airlines entdeckt haben, dass es Leuten unter 26 Jahren ermöglicht, ganz spontan und dennoch günstig innerhalb Europas zu fliegen, wollten wir das ausprobieren. Da die Verfügbarkeit dieser Flüge ständig variiert, war schon die Planung spannend. Am späten Donnerstagabend war endlich ein Flug buchbar, der uns am nächsten Mittag über Stavanger nach Kopenhagen brachte. Dort angekommen checkten wir in Europas größtes Hostel ein und machten uns auf in die Innenstadt.

Mit Kinga und Kristoffer in der Bar "The Living Room"
Nach einem kleinen Stadtbummel trafen wir uns mit Kinga, Kristoffer und Jens, die zusammen mit mir ein Auslandssemester in Singapur gemacht hatten. Es war sehr nett, sie mal wieder zu treffen und über die Zeit in Asien zu quatschen. Wir waren in zwei verschiedenen Bars und hatten einen schönen Abend.

Am Samstag stand Sightseeing auf dem Programm. Kristoffer hatte uns am Vorabend viele Sehenswürdigkeiten auf dem Stadtplan markiert. So liefen wir den ganzen Tag einfach von einem Punkt zum anderen kreuz und quer durch die Stadt. Erster Stopp war das Schloss Amalienborg, die Stadtresidenz der dänischen Königin. Auf dem Weg dorthin kamen wir an vielen modernen Gebäuden mit toller Architektur vorbei, unter anderem am Schauspielhaus.

Schauspielhaus
Danach ging es zur Skulptur der kleinen Meerjungfrau im Hafen von Kopenhagen, die anscheinend in einem Märchen von Hans Christian Andersen vorkommt, dessen Grab wir im Laufe des Tages auch noch angeschaut haben. Nächster Stopp war der
Rundetårn (Runder Turm). Das Besondere an diesem Turm ist, dass man keine Treppe hoch läuft, sondern einen Weg, der sich wie eine Parkhausauffahrt in die Höhe schraubt. Früher sind dort anscheinend sogar Kutschen hoch gefahren. Von oben konnten wir die ganze Stadt überblicken und auch die Öresundbrücke Richtung Schweden sehen. Anschließend sind wir durch den Königsgarten zum Kunstmuseum gelaufen, das wir bei dem schönen Wetter aber nur von außen angeschaut haben. Der nächste Stopp war eine Markthalle in der wir viele leckere Sachen probieren konnten. Dort hat Christian mehr oder weniger zufällig eine Studienkollegin aus Wien getroffen.
An einem der vielen Kanäle
Weiter ging es zum meistbefahrensten Fahrradweg der Welt. Kopenhagen ist eine super Stadt zum Fahrrad fahren, überall gibt es Fahrradwege und die ganze Stadt scheint mit dem Rad unterwegs zu sein. An besagtem Fahrradweg ist ein Zähler aufgestellt, der anzeigt wie viele Radfahrer am Tag an dieser Stelle vorbei kommen. Als wir nachmittags um zwanzig vor vier vorbei gekommen sind, waren schon 7585 Fahrradfahrer vorbei gekommen...
Die kleine Meerjungfrau
Abends gönnten wir uns ein Essen im asiatischen Restaurant. Da essen gehen in Norwegen praktisch unbezahlbar ist, hatten wir uns das für unser Wochenende in Kopenhagen fest vorgenommen. Anschließend haben wir im Hostel zwei Australier kennen gelernt mit denen wir auf der Suche nach einer guten Bar später noch eine halbe Stunde durch die Stadt gezogen sind und schließlich doch in der Hostel-Bar gelandet sind. Nach Mitternacht haben wir nach einem Rückflug geschaut und hatten ziemlich Pech, da am Sonntag nur der erste Flug morgens um acht verfügbar war und es auch am Montag keine passenden Flüge gab. Somit war unser Kopenhagen-Wochenende früher vorbei als geplant. Im Großen und Ganzen hat es sich aber trotzdem gelohnt. Wir haben fast alles gesehen, was wir sehen wollten und die zwei Abende waren sehr lustig. Unsere Nahrungsmittelvorräte konnten wir Samstags bei Lidl zu "billigen" dänischen Preisen auch noch auffüllen.

Schloss Amalienborg
Königsgarten (Kongens Have)
Fahrradfahrer-Zähler
Rundetårn (Runder Turm)
Blick über Kopenhagen
Nyhavn

Sunday, October 2, 2011

Russische Spezialitäten und Wandern in den Bergen


Vor zwei Wochen wurde für uns internationale Masterstudenten ein "Russian Dinner" organisiert. Die russischen Kommilitonen standen den ganzen Tag in der Küche und haben ein komplettes Menü für 60 Leute gekocht. In regelmäßigen Abständen finden solche "International Dinners" statt, bei denen jeweils die Studenten aus einem Land ihre nationale Küche präsentieren können. Das russische Essen war wirklich gut. Es gab Borschtsch (Suppe mit roter Beete, Weißkohl und anderem Gemüse) und Salate zur Vorspeise, Pelmeni (mit Fleisch gefüllte Teigtaschen) zum Hauptgericht und Scharlotka (Apfelkuchen) zum Nachtisch.







Letzten Samstag habe ich mit Inga, Christian und Sebastian eine Bergwanderung gemacht. Beim Aufstieg auf einen der nahegelegenen Berge entschieden wir uns für einen kleinen Wanderpfad, der uns über Felsen, Treppen und mithilfe von Seilen immer weiter nach oben führte. Für einen Wanderweg war das durchaus spektakulär. Ausnahmsweise regnete es nicht, aber wir hatten aufgrund des matschigen Terrains trotzdem schnell nasse Füße. Unser Ziel war der obere Endpunkt des "Stoltzekleiven", einem sehr steilen Wanderweg, der aus 800 unregelmäßigen Treppenstufen besteht und vor allem aufgrund des jährlich stattfindenden Rennens "Stoltzekleiven Opp" bekannt ist, bei dem es darum geht, so schnell wie möglich die mehr als 300m Höhendifferenz zu überwinden. Da dieser Lauf letzten Samstag stattfand, konnten wir den Weg selbst nicht wandern und haben am Ziel zugeschaut, wie sich ein paar der über 6000 Läufer und Läuferinnen den Berg hochgequält haben. Nach dem Zieleinlauf haben sich fast alle vor Erschöpfung direkt auf den Boden gelegt und wurden dann von den Ordnern weggeräumt, wenn sie oder er es nicht mehr selbst geschafft haben.

Zieleinlauf beim Stoltzekleiven Opp

Am Abend hat Christian in der Küche nebenan seinen Geburtstag gefeiert. Dabei hat er seine aus Österreich mitgebrachten Alkoholvorräte geopfert und wir hatten viel Spaß. Gegen später wollten wir noch in "Klubben", den Club im Untergeschoss der Uni gehen, aber aufgrund einer Privatparty durften wir leider nicht rein.
In der vergangenen Woche haben wir vom Laufteam aus ein 18 km langes Staffelrennen gegen die private Business-Uni in Bergen gemacht. Start war an der Privat-Uni und Ziel bei uns. Schon vor dem Start ist anscheinend ein Fan-Bus unseres Teams auf deren Gelände vorgefahren und ein paar unserer Fans haben Lieder gesungen, in denen sie sich über die Studierenden dort lustig gemacht haben, weil diese immense Studiengebühren zahlen müssen, unsere öffentliche und kostenlose Uni aber anscheinend besser sein soll. Die Rivalität ist also groß und mir wurde auch vor dem Rennen gesagt, dass wir um jeden Preis gewinnen müssen. Meine 2 km langer Abschnitt war mitten auf der Strecke, so dass ich Start und Zieleinlauf gar nicht mitbekommen habe. Letztendlich haben wir mit zwei Minuten Vorsprung gewonnen, auch weil sich zwei Läufer des anderen Teams zwischendrin verlaufen haben.
Ein weiteres Highlight in der letzten Woche war der Besuch von DnBNOR, der größten norwegischen Bank. Mit dem "Shipping economics"-Kurs waren wir dort auf Exkursion. Drei Banker aus dem Schifffinanzierungsbereich haben uns ihre Arbeit vorgestellt. Außerdem gab es Kaffee und Boller.

Boller werden auf norwegisch "Buller" ausgesprochen, genauso wie "Oslo" "Uslu" ausgesprochen wird, und sind süße Milchbrötchen, die es hier sehr oft gibt. Gestern habe ich mich selbst daran versucht und Boller gebacken. Sie schmecken eigentlich genau wie Hefezopf. :-)

Boller
Beim Wandern...
...auf dem abenteuerlichen Wanderweg 
Rundemanen - einer der 7 umliegenden Berge 
Blick auf Bergen
Abendliche Aussicht vom Wohnheim auf die Uni und den Fjord