Vor zwei Wochen wurde für uns internationale Masterstudenten ein "Russian Dinner" organisiert. Die russischen Kommilitonen standen den ganzen Tag in der Küche und haben ein komplettes Menü für 60 Leute gekocht. In regelmäßigen Abständen finden solche "International Dinners" statt, bei denen jeweils die Studenten aus einem Land ihre nationale Küche präsentieren können. Das russische Essen war wirklich gut. Es gab Borschtsch (Suppe mit roter Beete, Weißkohl und anderem Gemüse) und Salate zur Vorspeise, Pelmeni (mit Fleisch gefüllte Teigtaschen) zum Hauptgericht und Scharlotka (Apfelkuchen) zum Nachtisch.
Letzten Samstag habe ich mit Inga, Christian und Sebastian eine Bergwanderung gemacht. Beim Aufstieg auf einen der nahegelegenen Berge entschieden wir uns für einen kleinen Wanderpfad, der uns über Felsen, Treppen und mithilfe von Seilen immer weiter nach oben führte. Für einen Wanderweg war das durchaus spektakulär. Ausnahmsweise regnete es nicht, aber wir hatten aufgrund des matschigen Terrains trotzdem schnell nasse Füße. Unser Ziel war der obere Endpunkt des "Stoltzekleiven", einem sehr steilen Wanderweg, der aus 800 unregelmäßigen Treppenstufen besteht und vor allem aufgrund des jährlich stattfindenden Rennens "Stoltzekleiven Opp" bekannt ist, bei dem es darum geht, so schnell wie möglich die mehr als 300m Höhendifferenz zu überwinden. Da dieser Lauf letzten Samstag stattfand, konnten wir den Weg selbst nicht wandern und haben am Ziel zugeschaut, wie sich ein paar der über 6000 Läufer und Läuferinnen den Berg hochgequält haben. Nach dem Zieleinlauf haben sich fast alle vor Erschöpfung direkt auf den Boden gelegt und wurden dann von den Ordnern weggeräumt, wenn sie oder er es nicht mehr selbst geschafft haben.
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Zieleinlauf beim Stoltzekleiven Opp |
Am Abend hat Christian in der Küche nebenan seinen Geburtstag gefeiert. Dabei hat er seine aus Österreich mitgebrachten Alkoholvorräte geopfert und wir hatten viel Spaß. Gegen später wollten wir noch in "Klubben", den Club im Untergeschoss der Uni gehen, aber aufgrund einer Privatparty durften wir leider nicht rein.
In der vergangenen Woche haben wir vom Laufteam aus ein 18 km langes Staffelrennen gegen die private Business-Uni in Bergen gemacht. Start war an der Privat-Uni und Ziel bei uns. Schon vor dem Start ist anscheinend ein Fan-Bus unseres Teams auf deren Gelände vorgefahren und ein paar unserer Fans haben Lieder gesungen, in denen sie sich über die Studierenden dort lustig gemacht haben, weil diese immense Studiengebühren zahlen müssen, unsere öffentliche und kostenlose Uni aber anscheinend besser sein soll. Die Rivalität ist also groß und mir wurde auch vor dem Rennen gesagt, dass wir um jeden Preis gewinnen müssen. Meine 2 km langer Abschnitt war mitten auf der Strecke, so dass ich Start und Zieleinlauf gar nicht mitbekommen habe. Letztendlich haben wir mit zwei Minuten Vorsprung gewonnen, auch weil sich zwei Läufer des anderen Teams zwischendrin verlaufen haben.
Ein weiteres Highlight in der letzten Woche war der Besuch von DnBNOR, der größten norwegischen Bank. Mit dem "Shipping economics"-Kurs waren wir dort auf Exkursion. Drei Banker aus dem Schifffinanzierungsbereich haben uns ihre Arbeit vorgestellt. Außerdem gab es Kaffee und Boller.
Boller werden auf norwegisch "Buller" ausgesprochen, genauso wie "Oslo" "Uslu" ausgesprochen wird, und sind süße Milchbrötchen, die es hier sehr oft gibt. Gestern habe ich mich selbst daran versucht und Boller gebacken. Sie schmecken eigentlich genau wie Hefezopf. :-)
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Boller |
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Beim Wandern... |
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...auf dem abenteuerlichen Wanderweg |
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Rundemanen - einer der 7 umliegenden Berge |
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Blick auf Bergen |
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Abendliche Aussicht vom Wohnheim auf die Uni und den Fjord |
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