Sunday, March 25, 2012

Besuch von Rebecca


Anfang März habe ich mich mit Rebecca, die 2006 mit mir in Camphill war, in Oslo getroffen. Sie ist von Kiel aus mit der Fähre angereist und ich bin das erste Mal mit dem Billigflieger (Norwegian) geflogen. Mit 30€ war der Flug wirklich sehr günstig, allerdings musste ich wegen des Abflugtermins am frühen Morgen die Nacht am Flughafen verbringen. Da es vor der Sicherheitskontrolle einen "Relax room" mit Liegestühlen gibt, war das kein großes Problem.
Am frühen Samstagmorgen war ich dann nach Flug und einstündiger Busfahrt in Oslo. Kaum angekommen, traf ich Rebecca und unsere Stadttour konnte losgehen. Nach Boller und McDonalds-Kaffee zum Frühstück liefen wir von unserem Hostel aus ins Zentrum und schlenderten der Promenade entlang. Von dort machten wir uns auf den Weg zum etwas außerhalb gelegenen Vigeland-Park. In diesem Park sind über 200 Granit- und Bronzefiguren vom norwegischen Künstler Vigeland aufgebaut. Im frühen 20. Jahrhundert haben insgesamt 3 Steinmetze 14 Jahre lang gebraucht, um diese vielen Figuren, von denen die meisten nackte Menschen darstellen, in Stein zu meißeln. In der Mitte des Parks befindet sich der "Monolith", eine Säule aus vielen Menschenfiguren, die sich übereinander auftürmen.

Vigeland Park

Nach dem Parkbesuch liefen wir wieder zurück in die Stadt, schauten auf dem Weg den Königspalast an und besuchten danach die Nationalgalerie. Das bekannteste Bild in der Sammlung ist "Der Schrei" von Evard Munch. Darüber hinaus sind viele andere Bilder von berühmten Malern wie Picasso, van Gogh, Monet und Matisse ausgestellt. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Nationalgalerie
Anschließend hatten wir Hunger und gingen auf Empfehlung von Lonely Planet in das afrikanische Viertel Oslos, wo das Essen für Studenten ohne norwegisches Einkommen gerade noch erschwinglich ist. Wir waren in einem somalischen Restaurant und es gab Lammfleisch mit Reis und Gemüse. Rebecca fiel irgendwann auf, dass um uns herum nur Frauen saßen und die Männer in einem separaten Raum, untergebracht waren. In dieses Schema haben wir nicht reingepasst, sodass sie uns wohl einfach in das Frauenzimmer gesetzt hatten. Trotz Lonely Planet-Empfehlung kommen dort wohl nicht sehr viele Weiße hin. Die Frauen um uns herum haben sich sehr um uns bemüht, gleich den Kellner gerufen und uns beim Aussuchen des Essens beraten. Gut gestärkt ging unser Oslo-Rundgang weiter zur Oper. Im Gegensatz zu meinem letzten Oslo-Besuch lag dieses Mal kein Schnee mehr und man durfte auf das Dach hochlaufen.

 
Oper

Am nächsten Tag stand die "Norway-in-a-nutshell"-Tour an. Das ist eine Tour mit öffentlichen Verkehrsmitteln, bei der man eine der schönsten Landschaften Norwegens per Bus, Bahn und Schiff erkunden kann. Diese Tour ist perfekt für Leute, die wenig Zeit haben und dennoch einen guten Eindruck von Norwegen gewinnen wollen. Eigentlich sollte es morgens um halb neun mit dem Zug von Oslo aus losgehen, aber da am Bahnhof Bauarbeiten durchgeführt wurden, wurden wir zunächst mit dem Bus nach Hønefoss befördert. Auf dem Weg dorthin fuhr der Bus an einem schönen Fjord entlang, in dem sich auch die Insel Utøya befindet, wo letzten Sommer das Attentat verübt wurde.
In Hønefoss stiegen wir in den Zug um, der uns immer weiter in die Berge Richtung Westen brachte. Die Bahnstrecke fuhr ich nun schon zum zweiten Mal. Die Aussicht ist wirklich atemberaubend und da man praktisch von Meereshöhe auf über 1200 m Höhe fährt, ist es sehr abwechslungsreich. Nachdem wir die Skigebiete hinter uns gelassen hatten, stiegen wir in Myrkdal aus. Von dort fährt die Flåmbahn durch ein steiles Tal hinunter nach Flåm, einen Ort am Aurlandsfjord. Auf 20 km Strecke werden 864m Höhenunterschied überwunden. Mit einer Steigung von bis zu 55% gehört die Flåmbahn zu den steilsten Bahnen der Welt, die nicht mithilfe von Seilen oder Zahnrädern betrieben werden. In Flåm selbst gab es nicht viel zu sehen, außer ein paar Souvenirshops und dem zur Bahn gehörenden Museum. Nach einstündigem Aufenthalt ging die Reise mit einem Motorboot weiter. Eigentlich fährt eine Fähre, aber in der Nebensaison hat das kleine Motorboot auch gereicht. Es war eine nette Stimmung auf dem Boot. Neben uns waren noch ein paar Amerikaner und eine kleine Gruppe Deutsche an Bord. Es gab kostenlose Heißgetränke und man konnte sogar ins Führerhaus sitzen. Der Kapitän zeigte uns ein paar Jungwale, die in der Ferne an der Wasseroberfläche schwammen und fuhr extra an einen Wasserfall hin. Nach zwei Stunden erreichten wir Gudvangen, von wo aus es mit dem Bus weiter nach Voss und von dort aus wieder mit dem Zug nach Bergen ging.

Am Montag wanderten wir dann in Bergen, besichtigten die Innenstadt und gingen auf den Fischmarkt. Dort probierte ich das erste Mal ein Stück Walfleisch. Der Lachs davor hat allerdings deutlich besser geschmeckt. Dienstags flog Rebecca zurück nach Berlin. Es war ein schönes verlängertes Wochenende. Danke noch einmal für den Besuch!

Norway-in-a-Nutshell-Tour

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